Aktuelles: Johann Peter Hebel Grundschule

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Fredericktag

Frederick-Vorlesetag

Bericht über die Kinderlesung  „Heul doch“ von Frauke Angel im Rahmen der Fredericktage im Bürgerhaus Tutschfelden

Am 14. Oktober versammelten sich die Grundschüler der Johann Peter Hebel- Grundschule Wagenstadt und der Johann Ganter- Grundschule Broggingen gemeinsam im Bürgerhaus Tutschfelden zu einer besonderen Lesung im Rahmen der Fredericktage. Organisiert wurde die Lesung von Frau Kühne im Auftrag der Gemeinde Herbolzheim. Die Kinderbuchautorin Frauke Angel brachte ihre Geschichte „Heul doch“ den jungen Zuhörern näher. Diese Veranstaltung bot den Kindern die Möglichkeit, sich mit dem Thema Gefühle und Tränen auseinanderzusetzen.

Die besondere Beziehung zwischen Kindern und ihren Geschichten

Zu Beginn der Lesung erzählte Frauke Angel, dass sie ihre Ideen häufig direkt von den Kindern selbst „klaue“. Sie lausche ihren Geschichten, ihren Emotionen und Gedanken, um diese in ihre Bücher zu erzählen. „Kinder haben die besten Ideen“, betonte sie und erklärte wie sie zum Thema Tränen und Weinen kam. Auch dieses Thema habe sie geklaut, als sie an einem weinenden Schulkind mit dem Fahrrad vorbeifuhr, das von seinem Vater angeschrien wurde: „Hör auf zu heulen!“

Tränen: Mehr als nur Wasser

Frauke Angel machte während der Lesung darauf aufmerksam, dass nicht alle Tränen gleich sind. Sie erklärte den Kindern, dass es drei verschiedene Arten von Tränen gibt: Basale Tränen, reflexive Tränen und Gefühlstränen.

  1. Basale Tränen sind die, die unsere Augen immer befeuchten. Sie schützen und reinigen unsere Augen den ganzen Tag.
  2. Reflexive Tränen entstehen, wenn etwas ins Auge gelangt, wie Rauch oder Staub. Sie sind eine Schutzreaktion des Körpers.
  3. Gefühlstränen hingegen kommen, wenn wir sehr traurig, glücklich oder wütend sind – und diese haben nur Menschen.

Besonders spannend fand sie es, dass kleine Kinder noch alle ungefähr gleich viel weinen – sowohl Jungen als auch Mädchen. „Doch je älter die Kinder werden, desto mehr verändert sich das“, erklärte Frauke Angel. „Viele Jungen lernen, ihre Tränen zu unterdrücken, während Mädchen häufiger auch später noch weinen.“ Diesem Phänomen ging sie nach und beleuchtete in ihrem Buch, warum es so wichtig ist, Gefühle – und Tränen – zuzulassen.

Der Unterschied zwischen Menschen und Tieren

Ein weiteres Thema der Lesung war die Frage, warum nur Menschen Gefühlstränen weinen und Tiere nicht. Tiere, erklärte Frauke Angel den Kindern, können zwar Schmerzen oder Stress empfinden, aber sie weinen keine Tränen aus emotionalen Gründen. Hier griff sie das Beispiel Krokodil auf: „Das Krokodil weint zwar große Krokodilstränen, aber das passiert nicht, weil es traurig ist. Es ist eine Reaktion beim Fressen – die Tränen haben also nichts mit Gefühlen zu tun.“

Eine heulende Großfamilie

Immer wieder schilderte Frauke Angel die Weinkultur einer Großfamilie, in der jede Generation und jedes Familienmitglied aus unterschiedlichen Gründen weint. Die Kinder lernten, dass es nicht nur traurig macht, wenn man etwas verliert oder verletzt ist, sondern dass Tränen auch aus Freude oder Erleichterung fließen können. Frauke Angel stellte heraus, dass in einer großen Familie oft gleichzeitig aus den unterschiedlichsten Gründen geweint wird.

Diese Einblicke der Kinder verdeutlichten, wie wichtig es ist, Emotionen zuzulassen und zu verstehen, dass Weinen ganz unterschiedliche Ursachen haben kann. Frauke Angel ermutigte die Schüler, ihre Gefühle nicht zu unterdrücken, sondern offen damit umzugehen. Sie selbst zähle zu Team Heulsuse und das sei auch gut so.

Süßes oder salziges?

Die Lesung bot den Schülern die Gelegenheit zu erkennen, dass Tränen und Emotionen einen wichtigen Platz im Leben haben – egal ob man ein Kind oder ein Erwachsener ist. Es bot zudem viel Wissenswertes: Warum man beim Zwiebelschälen heulen muss, warum Tränen salzig sind oder dass die Eule etwas mit dem Heulen zu tun hat und nicht der Wolf. Für die Fragen der Kinder nahm sich Frauke Angel am Ende der Lesung Zeit, schweifte aber wie bereits bei der Lesung immer wieder ab. Zum Schluss gab es für jedes Kind ein kleines Schutzauge als Andenken an die Lesung! Frau Kühne dankte im Namen der Stadt. Auch wir sagen DANKE für das Angebot der Lesung an unsere GrundschülerInnen.

  

icon.crdateArtikel vom: 18.10.2024